Featured

Mikronährstoffanalyse

mikronaehrstoffanalyse

 

Darum geht es:

Bekanntlich ist eine ausgewogene Ernährung wesentlich für unsere Gesundheit und für unser Wohlbefinden. Doch wie kann man sicherstellen, dass man alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nimmt? Hier kommt die Mikronährstoffanalyse ins Spiel. Die Mikronährstoffanalyse ist ein effektives Werkzeug, um Mängel oder Überschüsse von essenziellen Mikronährstoffen wie Vitaminen, Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen frühzeitig aufzudecken und dann gezielt auszugleichen.

 

Inhaltsverzeichnis:

Was ist eine Mikronährstoffanalyse?
Die Mikronährstoffanalyse wird ärztlich befundet
Warum ist die Mikronährstoffanalyse sinnvoll für die Gesundheit?
Was kostet eine Mikronährstoffanalyse?
So gehen Sie vor, wenn Sie eine Mikronährstoffanalyse möchten:
Fazit

 

 

Was ist eine Mikronährstoffanalyse?


Eine Mikronährstoffanalyse ist die Messung von Mikronährstoffkonzentrationen – sinnvollerweise im Vollblut oder Serum/Plasma. Es geht um das Erkennen möglicher Mikronährstoffmängel oder gegebenenfalls überhöhter Mikronährstoffkonzentrationen.

Die Bezeichnung Mikronährstoffanalyse wird in der Mikronährstoffmedizin gerne als Synonym zu Mikronährstoffdiagnostik verwendet, ist es aber streng genommen nicht. Die Mikronährstoffanalyse liefert den Messwert, der dann aber immer einer ärztlichen Bewertung bedarf, unter besonderer Berücksichtigung des individuellen Gesundheitsstatus und der Gesundheitssituation des Patienten. Ziel ist es, den Stoffwechsel optimal mit Mikronährstoffen zu versorgen.

Für eine Mikronährstoffanalyse sind qualifizierte Testverfahren erforderlich, außerdem müssen für die gemessenen Parameter auch relevante Norm- oder Referenzbereiche vorliegen. Das ist bei der Bestimmung von Mikronährstoffen im Blut oder Serum der Fall. Aus diesem Grund werden in der Medizin Mikronährstoffe im Blut oder Serum bestimmt.

Übrigens: Die Bestimmung von Mikronährstoffen in den Haaren ist kein standardisiertes Verfahren. Es gibt hierfür auch keine Normwerte in der Fachliteratur. In labormedizinischen Fachbüchern wird die Haaranalyse mit wenigen Ausnahmen gar nicht erwähnt. Die Haare sind kein Gewebe, das in irgendeiner Form den Mikronährstoffhaushalt widerspiegeln könnte.


Über eine Mikronährstoffanalyse im Blut/ Serum können nahezu alle Mikronährstoffe bestimmt werden:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Aminosäuren
  • Fettsäuren
  • Vitaminoide

Da für die gemessenen Mikronährstoffe Normbereiche definiert sind, ist eine Einordnung der Messwerte möglich, z. B. als Mangel oder als suboptimale Konzentration oder als hochnormale Konzentration oder als Überschuss.

Wenn ein Mikronährstoff im Normbereich liegt, heißt das allerdings nicht zwangsläufig, dass kein Supplementierungsbedarf vorliegt. Beispielsweise ist der Normbereich des Eisenspeicherproteins Ferrtin sehr groß und wird meist zwischen 25 und 300 µg/l angegeben. Ein Messwert von 26 µg/l würde dann im Normbereich liegen. Es ist inzwischen hinreichend bekannt, dass für eine gute psychische und körperliche Befindlichkeit eine Ferritinkonzentration von 100 µg/Liter anzustreben ist. In zahlreichen Studien wird heute ein Eisenmangel als Ferritin kleiner 100 µg/Liter definiert.

Die Mikronährstoffe entfalten häufig ihre optimale biologische Wirksamkeit erst bei relativ hohen Konzentrationen. Beispielsweise liegt der ideale Wert von 25-OH-D bei leicht über 60 ng/ml. Bei dieser Konzentration hat Vitamin D die maximale biologische Wirksamkeit.

Unter therapeutischen Gesichtspunkten werden heute bei Coenzym Q10 teilweise Konzentrationen von über 2,5 µg/ml angestrebt, die deutlich über dem Normbereich liegen.

 

Die Mikronährstoffanalyse wird ärztlich befundet


Was nützt dem Patient die Mikronährstoffanalyse ohne fachliche Interpretation? Auf Grundlage der Mikronährstoffanalyse und unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes des Patienten erstellen wir einen fundierten Befundbericht sowie eine konkrete Therapieempfehlung. Der Patient kann dann die Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren etc. in der richtigen Dosis einnehmen, die dem Stoffwechsel zuträglich sind. Die Mikronährstofftherapie ist somit zielgerichtet und ein Ungleichgewicht in der Mikronährstoffversorgung wird so vermieden. Natürlich ist diese Form der Mikronährstofftherapie wesentlich effektiver als eine sogenannte „Schrotschusstherapie“.

Übrigens ist die ungezielte Einnahme hoher Dosen einzelner Aminosäuren nicht empfehlenswert, da dies auch nachteilige Folgen haben kann. Das gleiche gilt auch für fettlösliche Vitamine und andere Mikronährstoffe.

 

Warum ist die Mikronährstoffanalyse sinnvoll für die Gesundheit?

 

Mikronaehrstoffgehalt in Lebensmittel

Für die Gesunderhaltung des Menschen müssen die Mikronährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Aus diesem Grund ist die Bestimmung der Mikronährstoffe im Blut für alle Menschen sinnvoll und eine der besten Maßnahmen zur Prävention von Krankheiten.

Mikronährstoffe sind unentbehrlich für den Stoffwechsel von Knochen und Bindegewebe. Das Immunsystem ist zur Erfüllung seiner Aufgaben stets auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen angewiesen. Probleme mit der Mikronährstoffversorgung können auch die Funktionsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigen und zu Hirnleistungsstörungen und psychischen Befindlichkeitsstörungen führen. Mikronährstoffe sind essenziell für eine gesunde Haut, für das Haarwachstum, für das Herz-Kreislauf-System, für den Leberstoffwechsel und vieles mehr.

Recht häufig wird der Standpunkt vertreten, dass bei einem reichlichen Nahrungsmittelangebot gar keine Mikronährstoffmängel auftreten könnten. Dies ist aber nicht zutreffend. Bereits die Nationale Verzehrsstudie II hat gezeigt, dass bei einigen Mikronährstoffen und Bevölkerungsgruppen teilweise eine erhebliche Unterversorgung besteht.

Verdauungsprobleme jeder Art können dazu führen, dass Mikronährstoffe in Nahrungsmitteln nur unzureichend aufgenommen werden. Entscheidend ist also letztlich, wie viele Mikronährstoffe tatsächlich dem Zellstoffwechsel zur Verfügung stehen. Es gibt Lebensphasen, die mit einem erhöhten Mikronährstoffbedarf einhergehen, zum Beispiel Wachstumsphasen, Stresssituationen, Schwangerschaft und Stillzeit.

Zu beachten ist auch, dass der Mikronährstoffhaushalt von der genetischen Prägung beeinflusst wird. Dies kann zum Beispiel für den Stoffwechsel der Folsäure eine wichtige Rolle spielen.

Die Einnahme von Medikamenten kann die Aufgabe von Mikronährstoffen erheblich vermindern. Zum Beispiel führt die Einnahme von Protonenpumpenhemmern zu Problemen in der Aufnahme von Vitamin B12, Eisen, Magnesium, Zink und Vitamin C. Medikamente zur Behandlung von Epilepsien führen oftmals zu Mikronährstoffmängeln, die eine entsprechende Supplementierung erforderlich machen.

Der Alterungsprozess führt auch dazu, dass die Aufnahme bestimmter Mikronährstoffe wie Vitamin B12 vermindert ist.

Es gibt auch verschiedene Krankheitsbilder, bei denen Mikronährstoffe unter therapeutischen Gesichtspunkten eingesetzt werden können, zum Beispiel Vitamin E zur Verminderung der Entzündungsaktivität oder Vitamin D zur Begrenzung von Autoimmunreaktionen.

Vor Beginn einer höher dosierten Mikronährstofftherapie sollte in jedem Fall die Mikronährstoffkonzentration im Blut bekannt sein. Mikronährstoffmängel oder eine suboptimale Versorgung mit Mikronährstoffen sind ohne entsprechende Labordiagnostik kaum erkennbar.

Ein Mikronährstoffmangel ist also keineswegs unwahrscheinlich, wie häufig in der öffentlichen Meinung dargestellt wird. Mikronährstoffmängel bestehen unter Umständen auch wenn man noch keine oder nur wenig Beschwerden hat. Ein Indiz für einen Mangel bestimmter Mikronährstoffe kann z. B. Konzentrationsstörungen, ständige Müdigkeit oder Infektanfälligkeit sein. Insbesondere in besonderen Lebenslagen ist eine Überprüfung des Mikronährstoffstatus anzuraten:

  • bei Erkrankungen und Beschwerden
  • bei langandauernden Stresszuständen
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei Kindern und Heranwachsenden
  • bei hohem Medikamentenkonsum
  • im Alter
  • bei Mangelernährung oder einseitiger Ernährung
  • bei Leistungssport

 

 

Was kostet eine Mikronährstoffanalyse?


Die Kosten richten sich natürlich nach dem Umfang. Eine Mikronährstoffanalyse kann z. B. 120 Euro aber auch 1200 Euro kosten.

 

 

So gehen Sie vor, wenn Sie eine Mikronährstoffanalyse möchten:


Das Diagnostische Centrum bietet Mikronährstoffprofile an, so genannte DCMS-Profile, die sich seit vielen Jahren bewährt haben. Hierzu kann ein Termin in der Praxis vereinbart werden. Es ist aber auch möglich, die Blutabnahme nach Absprache z. B. beim Hausarzt vornehmen zu lassen. In dem Fall sollte das Blutabnahme-Set angefordert werden. Rufen Sie einfach an: +49 9394 9703-0.


Fazit

  • Zur Gesunderhaltung des Menschen müssen alle Mikronährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen.
  • Ein Mangel an Mikronährstoffen ist nicht sofort ersichtlich und kann sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Daher ist es ratsam, regelmäßig eine Mikronährstoffanalyse durchzuführen, um mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
  • Von einer Mikronährstoffanalyse des Blutes können alle Menschen profitieren, egal ob jung oder alt, gesund oder gesundheitlich angeschlagen. Es lohnt sich immer, seinen Mikronährstoffstatus zu optimieren.

 

Referenzen

  • Hahn/Ströhle/Wolters: Ernährung; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 4. Auflage, 2023
  • Hans Konrad Biesalski: Vitamine, Spurenelemente und Minerale;Thieme 3. Auflage, 2024
  • Uwe Gröber: Arzneimittelund Mikronährstoffe;wwg Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 4. Auflage 2018
  • Burgerstein Handbuch Nährstoffe; Trias 14. Auflage 2023
  • Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel: Nährstofftherapie – Der Praxisleitfaden; Trias 2024
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Nationale Verzersstudie II: Wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ernähren
  • Giacomo Voltan, Michele Cannito et al.: Vitamin D: An Overview of Gene Regulation, Ranging from Metabolism to Genomic Effects; Genes (Basel) 023 Aug 25;14(9):1691.
  • Alessandra Vincenti, Laura Bertuzzo et al.: Perspective: Practical Approach to Preventing Subclinical B12 Deficiency in Elderly Population; Nutrients. 2021 Jun 2;13(6):1913.
  • Emmanuel Andrès, Noureddine Henoun Loukili et al.: Vitamin B12 (cobalamin) deficiency in elderly patients; CMAJ. 2004 Aug 3;171(3):251-9.